Hannegret Biesenbaum, Leserin dieses Blogs, hat mir einen Vierzeiler geschickt, der sich auf kleinem Raum des großen Themas Schreibblockade annimmt:
„Eigentlich möchte ich schreiben,
Wenigstens ein paar Zeilen.
Aber mir fällt nichts ein,
drum lasse ich’s sein.“
Am heutigen „Welttag der Poesie“ antworte ich ihr mit einem Ausweg aus der Schreibblockade, den ich für mich gefunden und so formuliert habe:
„Ich weiß nicht, was ich schreiben soll,
mir fehlen auch die Worte.
Ich brauch ein Stimulans – jawoll!:
Der Kaffee schmeckt, die Torte auch,
sie landen flugs in meinem Bauch
jedoch – die Worte kommen nicht !
Weder als Reim noch als Gedicht.
Gegen die Blockade,
hilft nicht Frucade.
Besser: die wohltemperierte Badewanne,
dann gibt´s Ideen, volle Kanne.
Die Tür ist zu,
das Fenster dicht.
Der Text ist schlicht,
die Lyrik lässt mir dennoch keine Ruh‘.
Die Schreibblockade rührt ja nicht selten von Versagensangst her. Deshalb ruft mir Sabine Wimmer, anderswo known as „die Wimmerin“, schönerweise per Elektropost dieses kleine Meisterwerk von Robert Gernhardt in Erinnerung:
Versagensangst
Ich leide an Versagensangst,
besonders, wenn ich dichte.
Die Angst, die machte mir bereits
manch schönen Reim zuschanden.
In die Rundmail zu meinem 600. Blog-Eintrag schlich sich ein fruchtbarer Fehler ein. Ich schrieb das Wort „Schreibblockade“ ohne l, also „Schreibbockade“.
Was den immer findigen Freund Andreas zu diesem Wortspiel hier animierte:
Schreib-Bock adé.
Ich stelle auch eine R-Blockade fest.
Vielen Dank, lieber Jörg, hab die R-Blockade inzwischen gelöst.