Es war in der „Kurbel“. Die Herren Scheel, Rutschky, Brück saßen, wie immer im Kino, mittig weit vorn. Der Film lief schon ein Weilchen, da drehte sich Scheel zu seinem Hintermann um und sagte mit entschiedener Höflichkeit:
„Könnten Sie bitte aufhören, mir ihren Fuß permanent in den Rücken zu rammen.“
Ein paar Minuten lang passierte nichts. Dann stand Scheel, für mich unvermittelt, auf, und bahnte sich seinen Weg durch unsere Reihe. Irritiert schauten wir ihm nach und sahen, wie er hinter seinem Hintermann Platz nahm und mehrfach schnell und hart mit dem Fuß gegen dessen Lehne trat. Dann stand er wieder auf und kam zu uns zurück.
Den ganzen Film über hatte ich Sorge, was geschehen würde, wenn wir später am Ausgang auf Scheels Feind träfen. Doch der verdrückte sich, wie sich herausstellte, sang und klanglos.
Er hatte vermutlich gespürt, daß aus einem eigentlich sehr zivilen und dezenten Herrn durch anhaltende Peinigung ein zu allem bereiter, bedingungslos entschlossener, John Wayne-hafter Kerl geworden war, mit dem man sich besser nicht anlegt. Denn er konnte auch anders, wenn man ihm krumm kam.