Ihr Lieblingsplatz war die Wiese
unter der Feige am Haus meiner Schwester.
Dort saßen sie und pickten,
immer zu zweit,
immer neben einander,
der linke und der rechte Wiedehopf.
Wenn sie sich erschraken
über Menschen, über Autos,
propellerten sie schnell in die Höhe,
fast gleichzeitig,
der linke und der rechte Wiedehopf.
Eines schönen Morgens
sahen wir einen der beiden
auf der Stromleitung sitzen,
im Gegenlicht, sehr pittoresk im Profil.
Wir fragten uns,
noch scherzhaft,
ist es der linke oder der rechte der beiden Wiedehopfe?
Nachmittags dann schon wieder:
nur einer der beiden
schaute uns beim Baden zu.
Abends schließlich,
als wir aßen
und er abermals
ganz in unserer Nähe saß,
der linke oder der rechte Wiedehopf,
ging uns auf:
Er ist allein.
Einer von beiden fehlt,
entweder der linke oder der rechte,
warum auch immer.
Der übrig war,
dauerte uns.
Meine Schwester fragte den Wiedehopf:
(Foto: Andreas Günther)