Was schön ist (15)

Da kommst du an diesem kühlen, hellen Herbstmorgen den Kopf voll frischen Koffeins aus der frischgestrichenen „Bar Italia“,  biegst ein in deinen Hofgarten, bist in Gedanken eigentlich schon bei den anstehenden Verrichtungen des Arbeitstages at home, nimmst aber trotzdem die auf dem Boden liegenden Blätter  wahr, die wohl jemand verloren hat, nimmst dir aber trotzdem die Zeit stehenzubleiben, dich zu bücken und zu erkennen, daß es sich um Noten handelt, und nicht um irgendwelche, sondern um die, wie die Fügung es fügt, der „Morgenstimmung“ von Edvard Grieg – und stellst fest:

 

Die Morgenstimmung ist gut.

 

(Kehrst dann mittags zum Tatort zurück, um, was du morgens versäumt hast,  die Notenblätter im hellen Herbst  fotografisch zu dokumentieren, und stellst fest: Sie sind vom Winde verweht oder von Menschenhand aufgelesen. Hättest du sie nicht aufgeschrieben, wäre sie spurlos vom Erdball verschwunden, die schöne Fügung.)

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