Im letzten Teil seines – vor kurzem hier schon erwähnten – Romans „Ein Mann wird älter“ beschreibt Italo Svevo auf Dutzenden von Seiten den Tod von Amalia, der Schwester des Erzählers. Im Delirium sagt sie – in der deutschen Übersetzung von Pietro Rismondo – den Satz:
„Ich werde mäuschenstill sein.“
Hatte ich bis dato noch nie gehört oder gelesen:
„mäuschenstill“.
Kein Mucks davor.
Und es stellte sich ein interessanter Effekt ein. Obwohl das „mucks“ vor „mäuschenstill“ ja eine weitere Steigerung der Stille ist – still, mäuschenstill, mucksmäuschenstill – klingt „mäuschenstill“ in meinen Ohren noch stiller als still und mucksmäuschenstill. Vermutlich, weil dieser Komparativ so ungebräuchlich, unerhört und deshalb unverbraucht ist.
Aber wie dem auch sei, eines steht fest: Die Sterbeszene von Amalia ist eine der eindrucksvollsten und mitleiderregendsten der mir bekannten Literatur und ließ mich mucksmäuschenstill zurück, wenn nicht sogar mäuschenstill.