Kleine Welt (2)

Völlig verständlich ist es und legitim, an stillen Tagen wie diesen von der Welt mal kurz nichts wissen zu wollen, also Netz, Nachrichten und Bildschirme aller Art zu meiden. Nur ein einziges Video schaute ich mir einer Intuition folgend am 1. Weihnachtstag auf youtube an, nämlich dieses hier:

Ein grandioser Song, geschrieben von Rufus Wainwright und noch grandioser interpretiert von George Michael, dessen Qualitäten als Sänger ich, shame on me, viel zu spät erkannt habe. Und auch erst leicht zeitversetzt wurde mir klar, daß ich mir dieses Video ausgerechnet an seinem 9. Todestag anschaute.

George Michael und ich – das ist außerdem ein weiterer Beleg für die Kleine Welt-Theorie, über die ich hier schon vor einigen Monaten geschrieben habe. Ihr wißt schon: das Small-World-Experiment von Stanley Milgram, auch bekannt als Six Degrees auf Separation. Also: Jeder kennt jede auf der Welt über sechs Ecken. Oder fünf. Oder sieben.

In diesem Fall sind es ungefähr zwei: Über meinen Musiker-Freund Lothar Ohlmeier lernte ich den britischen Saxofonisten Andy Schofield kennen, der mit einem Auftritt seines großartigen Bläser-Quartetts meine kleine Lesebühne gleich zwei Mal beehrte. Ein weiteres Gastspiel im K-Salon war geplant, mußte von Andy Schofield dann aber abgesagt werden. Sagenhafte Begründung: Er sei zu diesem Zeitpunkt mit George Michael auf Tournee.

Mit nur leicht angeberischer Übertreibung könnte ich also behaupten:

George Michael spannte mir den Musiker aus.

Das Video oben stammt übrigens genau aus jener Tour, bei der Andy Schofield als Solo-Saxofonist am Start war. Kleine Welt.

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