Zu viel Information. (Bzw. zu wenig.)
Nochmal Neues aus der Wortspielhölle
Als er nach einem neuerlichen Streit mit seiner Ehefrau Kopfkissen und Bettdecke griff, das Schlafzimmer verließ und sich anschickte, eine weitere Nacht auf dem Sofa zu verbringen, dachte der Urologe noch immer betrübt, durch diesen Gedanken aber fast schon wieder ein wenig getröstet:
´Zur Zeit muss ich eben auch privat Abstriche machen.´
Verzeihliche Fehlleistung
Inkontinenz bei Lachanfällen.
Was schön ist (8)
Da sitzt du morgens am Küchentisch, trinkst Tee, hörst Radio, das Töchterchen, gerade geweckt, auf deinem Schoß, hängt noch im Halbschlaf auf Halbmast, wird langsam wach und lenkt mit einer Hand wie in Trance das Marmeladenbrot, das eigentlich du dir zum Munde führen willst, zwischen ihre Zähne, um beherzt abzubeißen.
Dodo lebt
Eine Bekannte entschloss sich schweren Herzens dazu, ihren geliebten Hund Dodo einschläfern zu lassen. Als sie dann ohne Dodo aus der Tierarzt-Praxis trat und an der nächsten Laterne einen aufgeklebten Zettel sah, der mit dem Slogan „Dodo lebt“ die Eröffnung einer gleichnamigen Kneipe genau gegenüber annoncierte, da war sie sich verständlicherweise sehr unsicher, ob die Fügung sie nun trösten oder quälen will.
Grundübel (7)
Zu viel Gequatsche.
Diana hat sich verlesen. Ich mich auch.
Wenn Diana, wie im Kommentar zu meinem vorletzten Eintrag beschrieben,
„durchgebrannte Mandeln“
statt
„zwischendurch gebrannte Mandeln“
liest, ist das einfach nur ein charmanter Verleser.
Wenn aber ich in Bad Neuenahr auf einem Schild
„Analtourismus“
statt
„Ahrtaltourismus“
lese, ist das ganz allein mein Problem.
Zwei Fragen
Eins
Was sind das nur für Menschen, die an schön besonnten und entspannten Sonntagvormittagen mit dem Fahrrad über sehr still und nahezu unbenutzt daliegende Straßen fahren, die aber trotz aller Besonnt- und Entspanntheit meinen, sie müßten den Radfahrer, der ihnen mit Töchterchen im Kindersitz auf dem ebenso breiten wie leergefegten Bürgersteig entgegenkommt, strengstens zurechtweisen und auffordern, auf der Straße zu fahren? Diese völlig sinnentleerte Prinzipientreue und haßerfüllte Blockwartsmentalität aus heiterem Himmel macht mich immer für einen kurzen Moment perplex und sprachlos. Dann aber muß ich hinterherrufen: „Halt die Fresse, Du Penner!“ Nicht besonders originell und nichts, worauf ich stolz wäre. Es geschieht nur aus Notwehr. Und mein Töchterchen bestärkt mich anschließend darin, daß dieser böse Mann das heftige Schimpfen aber wirklich auch verdient habe.
Zwei
Was sind das nur für Menschen, die sich in Cafés derart unangemessen wie zuhause fühlen, daß sie die Frühstücks-Zeitung zum Morgen-Schiß mit auf die Toilette nehmen, um sie anschließend volldurcharomatisiert wieder auf den Stapel zu legen und skrupellos nichtsahnenden späteren Gästen zur Verfügung zu stellen?
Wilde Maus und Hasenheide
So sieht sie aus, die „Wilde Maus“.
Eine Achterbahn, wie sie zum einen im Wiener Prater steht. Josef Hader hat seinen Film (s.u.) nach ihr benannt. Und die außerdem als Fahrgeschäft von Kirmes zu Kirmes tingelt. Zur Zeit macht die „Wilde Maus“ Station auf den Neuköllner Maientagen in der Hasenheide.
Von uns (48, 47, 12, 8) hat sich keiner draufgetraut. Dafür aber in die Geisterbahn, aufs Riesenrad, den Autoscooter, die Wasserrutsche und den „Melodie Star“ (also known as „Südseewelle“ oder „Schmetterlings-Bahn“). Zwischendurch gebrannte Mandeln, Bogenschießen auf Luftballons (knapp am Hauptgewinn vorbei) und Crêpes mit Nutella – macht zusammen:
einen feisten, freudvollen Sonntagnachmittag.
Grundübel (6)
Zu viel Leid.