Satire als Notwehr

 „Satire ist Notwehr.“

Wenn ich mich recht erinnere, stammt dieser sehr wahre Satz ursprünglich von der Autorin Simone Borowiak, die inzwischen ein Autor ist und Simon Borowiak heißt.

Eine archaische Form der satirischen Notwehr erfüllt mich immer wieder mit Freude, so auch jetzt  im Berliner Wahlkampf: die Entstellung von Personen auf Wahlplakaten mit einfachsten Mitteln. Ein dicker schwarzer Filzstift reicht, um sich gegen die penetrante Präsenz von Politiker-Gesichtern zu wehren, wie dieses Beispiel aus Kreuzberg belegt:

Wahlplakat 2

Ein paar schwarze Zähne – schon kann und muß die Frau keiner mehr ernst nehmen. Die Aufdringlichkeit ihrer Gegenwart löst sich auf in wohlgefälliges Lachen oder zumindest Lächeln auf Seiten des Betrachters.  Eine harmlose, aber wirkungsvolle Form der Notwehr. Funktioniert garantiert bei Politikern aller Parteien.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.