Freund Andreas war es, glaube ich, der mir mal diesen alten, Tai Chi praktizierenden Chinesen schenkte. Ich mag ihn sehr.
Zur Zeit steht er ganz oben auf meinem Bücherregal. (So weit oben – dies zur Entschuldigung -, daß dort nicht regelmäßig Staub gewischt wird.) Zwischen einem Literaturlexikon und einer Vladimir Nabokov-Ausgabe. Der alte Chinese tut so, als würde er die dicken Bücher stützen. In Wirklichkeit aber
ist das Lexikon viel zu schwer für ihn. Sobald das Regal stärkeren Erschütterungen ausgesetzt ist – etwa durch menschliche Turn- und Tai Chi-Übungen in der Nähe – besteht sogar die Gefahr,
daß der alte Chinese unter der Last des Wissens begraben wird.
Da sieht man eben auch die Grenzen fernöstlicher Leichtigkeit. Gegen so eine Buchstütze aus einem echten rechten Winkel, deren einen – Verzeihung – Schenkel man unter die schweren Werke packt, damit sie – Verzeihung – stehen bleiben, kann so ein kleiner alter Mann eben nicht – Verzeihung – anstinken. Vielleicht sind es aber auch die falschen Werke. So einen – Verzeihung – Kamasutra-Ratgeber hätte er locker gehalten. Oder?
ganz wunderbar angeordnet, große Freude darob! Ich hab ja von Dir auch einen!