Ich war mit den Herren Scheel und Rutschky im Café des Literaturhauses verabredet. Warum dort, weiß ich nicht mehr. Wir wollten wohl noch irgendwo hin. Bei unseren Verabredungen gab es eine ziemlich zuverlässige Reihenfolge des Eintreffens: erst Scheel, dann Brück, schließlich Rutschky.
Diesmal aber war ich zuerst da. Als Herr Scheel erschien und mich begrüßte, fragte ich ihn:
„Haben Sie abgenommen?“
Er leuchtete vor Freude. Später stieß Herr Rutschky dazu und sofort sprudelte es aus Scheel heraus:
„Michael, Herr Brück hat mich eben gefragt, ob ich abgenommen habe. Das war noch schöner, als wenn er mir gesagt hätte, daß ihm mein letztes Buch ausgezeichnet gefallen habe.“
Wir kamen dann zu dem Schluß, daß es am allerschönsten gewesen wäre, wenn ich gesagt hätte:
„Herr Scheel, kann es sein, daß Sie seit Erscheinen ihres letzten, übrigens sehr guten Buches abgenommen haben?“