„Sonst war nichts“ mit Ulrich Matthes

Was bin ich froh, daß das vor ein paar Wochen noch möglich war: Echte Menschen treffen sich in echt in echten Räumen, sitzen auf echten Stühlen, lesen sich in echt Geschichten vor und hören echt zu.

So begab es sich märchenhafterweise am 8. Oktober 2020, daß ich gemeinsam mit Ulrich Matthes einer erklecklichen Anzahl erlesener Menschen im Europäischen Theater-Institut über den Dächern von Berlin ziemlich viele ziemlich kurze Kapitel aus meinem Miniatur-Roman „Sonst war nichts“ vorlesen durfte.

Das heißt: Hauptsächlich las Ulrich Matthes. Und währenddessen hatte auch ich das Vergnügen, dabei zuhören zu dürfen, wie ein großer Könner meine Texte anscheinend oder scheinbar anstrengungslos nobilitierte, indem er sie vortrug, wie er sie eben vortrug.

Wer nicht so viel Zeit hat, kann sich hier einen kurzen Eindruck verschaffen:

Wer viel Zeit, kann sich hier einen langen Eindruck, von der kompletten Lesung nämlich, verschaffen, die Oliver Nötzel dankenswerterweise aufgenommen hat:

Was bin ich froh, daß es jetzt Beweise gibt. Daß das nämlich tatsächlich genau so stattgefunden hat.

Fotos: Oliver Nötzel

2 Gedanken zu „„Sonst war nichts“ mit Ulrich Matthes“

  1. Hatte Ulrich Matthes zuletzt vor 2 Jahren im Deutschen Theater gesehen, wie er sich unter und vor der riesigen Projektion des gerade verstorbenen Amos Oz verneigte. Und nun wieder eine Lesung, diesmal in intimerem Rahmen.
    Tatsächlich fand auch ich hier die Interpretation von „Man müsste mal“ besonders gelungen, weil sie den Inhalt eines Udo Jürgens-Schlagers (..z.B. nach New York fliegen) so ganz aus seiner banalen Schale herauszuschälen verstand. Die Dimension des Abenteuers, des Erfolges, der Verwirklichung und Erfüllung ist keine absolute und lässt sich nicht mit einem Maßstab für alle messen. Sie bedeutet für jeden etwas anderes. Diese Abstraktion hat Matthes rübergebracht, sodass jede/r etwas damit anfangen konnte.

    Wir werden nie aufhören können in echten Räumen zu sitzen , ob wir uns jedoch noch Geschichten vorlesen werden und zuhören – ich mache mir Sorgen. Große Sorgen. Sehr große Sorgen.

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