Wer zum Teufel ist Sankt Neff? (13 und Schluss)

„´St. Neff´ – ja, da wäre noch etwas Hanebüchenes nachzutragen, etwas sehr Dummes, aber es muß wohl sein. ´St. Neff´ paßt gut in den Rahmen meiner wunderlichen Verhältnisse, es ist dies eine Art Geheimnissprache, ein Code zwischen mir und der Schwiegermutter – meine Frau kennt den idiotischen Namen zwar auch, macht aber, unlustig wie sie nun mal ist, keinen Gebrauch von ihrem Wissen. Der Name rührt daher, daß ich vor etwa vier Jahren mit einem Riesenschwips von einem Richtfest heimgekehrt sein und die beiden fernsehenden Frauen schwer schmunzelnd mit den Worten ´So, jetzt ist er wieder da, der St. Neff!´ begrüßt haben soll. Sie, die Schwiegermutter, erzählte mir dann am andern Tag, sie habe mich auch gleich gefragt, was das mit dem ´St. Neff´ zu bedeuten habe – allein ich, Neff, hätte es nicht gewußt, sondern immer nur gekichert und rätselhaft geschmunzelt und beteuert, ich sei nun einmal ´der St. Neff´. Ob das ein Heiliger sei oder was, habe sie, Monika, wissen wollen – ich aber hätte es auch nicht gewußt, hätte aber betont, daß das  ´kein konkret-aktiver Heiliger´ sei, sondern ´ein negativistischer´ bzw. ´eben ich, St. Neff.´ ´St. Neff´ – ich weiß bis heute nicht, was für einen komischen Heiligen ich mir da eingeredet habe.“

(Eckhard Henscheid, „Die Mätresse des Bischofs“)

2 Gedanken zu „Wer zum Teufel ist Sankt Neff? (13 und Schluss)“

  1. Schon Schluss? Mir fehlt der verbindende Hinweis, dass es sich bei „NEFF“ erinnerungsgeschichtlich in der Hauptsache um einen Hersteller von Küchengeräten handelt. Gipsimmernoch. Wir hatten einen NEFF-Herd. Ich sehe das Logo vor mir. Ein Kreis um das N. Natürlich nicht heilig. Sondern Schrott, heute.

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