Nochmal Sargnagel

2016 besuchte Stefanie Sargnagel im Auftrag der ´Zeit´ die Bayreuther Festspiele. In ihrem Text ging es nur am Rande um Oper und Musik. Im Zentrum ihres komischen Blicks standen die Begleitumstände: die Hinfälligkeit der Festival-Besucher, die in Krankenbetten auf den Grünen Hügel geschoben werden, die Brötchen- und Sekt-Exzesse am Buffet vor Opern-Beginn, die Nervosität ihres Feundes Martin Witzmann, der sie mit beruhigendem Hoden-Streicheln im Hotel-Aufzug begegnet.

Wie zu erwarten war, reagierten die Leserinnen und Leser empört. Wie zu erwarten war, drohten sie mit Abo-Kündigungen. Eine Auswahl der Reaktionen dokumentiert Stefanie Sargnagel in „Statusmeldungen“. Diese hier hat mich beschäftigt:

„Der Artikel von Frau Sargnagel über Bayreuth war für mich der absolute Tiefpunkt an Niveau- und Geschmacklosigkeit.“

Müßte es nicht eigentlich „der absolute Höhepunkt an Niveau- und Geschmacklosigkeit“ heißen? Das will ich meinen, denn: Wenn Niveau- und Geschmacklosigkeit auf dem Tiefpunkt sind, wäre das doch etwas Gutes. Und so hat es die empörte Stimme sicher nicht gemeint.

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