Hochhaushohe Komik

Heute ist Dienstag. Und dienstags gibt es immer eine neue Etage. Eine neue Etage in dem Hochhaus, das die Cartoonistin und Comic-Künstlerin Katharina Greve seit ein paar Monaten im Netz hochzieht.  Angelegt hat die gelernte Architektin das Projekt auf 102 Stockwerke.  Seit heute befinden wir uns auf Etage 22.

Bisher geschah unter anderem dies:

Im 1. OG klopft die pubertierende Tochter reaktionärer Eltern bei den Nachbarn und bittet um politisches Asyl.

Im 10. OG wurde eingebrochen. Die Wohnungsbesitzer stellen fest, daß die Täter nichts mitgenommen haben. Die Frau ist darüber rechtschaffen empört: „Oh Gott, was sollen nur die Nachbarn denken?!?“

Im 15. OG sagt die alte Frau auf dem Sofa zu dem alten Mann neben ihr: „Wenn du nicht bald stirbst, lasse ich mich scheiden.“

Auf anderen Etagen begegnen wir einer Domina, einer Messi-Oma und ganz vielen ganz normalen Menschen, denen Katharina Greve unabgedroschen witzige Sätze in den Mund legt. Manches passiert auch nur nebenbei. In dem Stockwerk, das kurz nach David Bowies Tod fertiggestellt wurde, weht die Songzeile „You´re face to face with the man who sold the world“ aus dem Fenster – ohne daß das eigens erklärt wird.

Wer einem Hochhaus randvoll mit haushoher Komik beim Wachsen zuschauen möchte:

Katharina Greves Hochhaus

Und wer Katharina Greve beim Vorlesen aus ihren Cartoons und Comics erleben möchte, der kann das am kommenden Sonntag um 17 Uhr bei „Menschen auf Stühlen“ im K-Salon in der Bergmannstraße 54  tun.

Mal schauen, ob sie sich selbst ähnlich sieht:

Katharina-Greve_Portraitzeichnung

 

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