Neue Zeit

Freund Andreas machte mich auf ein Phänomen aufmerksam: In Bäckereien sei bei unübersichtlichem Andrang zu beobachten, daß die Fachverkäuferinnen ein kreatives neues  Tempus verwenden:

„Wer war jetzt?“

Ich freute mich über den passenden Fach-Terminus „Präsens Praeteritum“ und stellte dann fest, daß ich genau diese Zeit-Form auch schon einmal eingebaut habe: in ein Gedicht, das mittlerweile vierzehnzweidrittel Jahre alt ist:

 

Dreiunddreißigeindrittel

 

Mein erster Schrei – schnell vorbei.

Kindheit – ruck, Jugend – zuck.

Und plötzlich war jetzt.

Bald bin ich alt.

Dann bin ich dran.

(Spätestens dann.)

Ein Gedanke zu „Neue Zeit“

  1. Ich kann dieses Präsens Praeteritum ergänzen durch den rheinischen Ablativ. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er ein örtliches Ziel wie auch das Erreichen dieses Zieles in einer Wendung vermitteln kann: „Ich muss beim Arzt!“

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