Alle Beiträge von Sankt Neff

Neben Fitzek, über Osang

Eine Spur selbstverliebt habe ich hier ja gelegentlich schon dokumentiert, neben wem meine Bücher in wessen Regal stehen.

Freundin Nicole und Freund Jo schaffen sich gerade eine neue Bibliothek, in der ich mich einerseits neben Sebastian Fitzek und über Alexander Osang befinde, andererseits aber auch ein ganzes Fach für mich allein habe.

Das ist Ehre und Ansporn zugleich, denn so ein schön geräumiges Fach will ja auch vollgeschrieben werden. Am besten verlege ich mich auf dicke historische Fortsetzungs-Schinken. Mit schmalen Gedichtbänden und Miniaturromanen wird das ja nie was.

Lektionen (3)

„Es ist schön, die Namen von Bäumen, Vögeln, Insekten und Sternen zu kennen.“

(Ian McEwan, Was ich gern früher gewusst hätte)

*

Ich bin nicht so gut im Erkennen

und auch nicht so gut im Benennen

von Bäumen, Vögeln, Insekten und Sternen.

 

Ich wär gerne gut im Erkennen

und auch gerne gut im Benennen

von Bäumen, Vögeln, Insekten und Sternen.

 

Ich hoffe, das kann ich noch lernen.

Zementmischer (12)

Witterschlick 2023

Und auch nochmal von hinten, dieses Prachtexemplar von einem pittoresken Zementmischer, fotografiert an einem Prachtexemplar von sommerlichem Frühlingstag, prädestiniert dafür, der Feiertag zu sein für die Hochzeit eines Prachtexemplars von funky Brautpaar, dessen Prächtigkeit schon daran zu erkennen war, das es eben dieses Prachtexemplar von einem pittoresken Zementmischer zur Begrüßung gleich am Eingang des Festgeländes postierte – somewhere in, ich sag es gerne noch einmal:  Witterschlick.

Kuckuck

„Der Kuckuck ruft Kuckuck im Wald wie gewohnt.“

Diesen großen Satz sang einst der große Nils Koppruch. Ich mußte an ihn denken, weil auch bei uns auf dem Land der Kuckuck zur Zeit unablässig, ja eigentlich penetrant Kuckuck ruft.

Trotzdem nervt er mich nicht. Wer weiß warum?

Papiertiger

Kannste nicht stellen: ein Foto, auf dem sich dein Lieblings-Kater durch deine Lieblings-Zeitung wühlt und seinen Schwanz neben dem Titel-Thema „Wildnis“ rauslugen läßt. Und du brauchst deine Lieblings-Tochter, die geistesgegenwärtig genug ist, es zu machen.

(Foto: Elisabeth Brück)

Neulich in Kreuzberg (10)

Ich lief auf dem Gleisdreieck vorbei an Vater und kleinem, aber schon sprechfähigem Kind, konnte allerdings auf die Schnelle und auch nicht an der Stimme erkennen, ob Mädchen oder Junge. Das Kind jedenfalls sagte:

„Ich will heute Hühner essen.“

Der Vater, ganz aktiver Zuhörer,  fragte nach:

„Du willst heute Hühner essen?“

Das Kind bestätigte:

„Ja. Tote Hühner.“

Schon fast außer Hörweite freute ich mich, diese Präzisierung noch mitgehört haben zu dürfen.

Dialog im Kinderzimmer

Schulfrei. Die Tochter liegt auch am späten Vormittag noch im Bett. Der Vater betritt mehrfach das Kinderzimmer, um dort frische Wäsche abzulegen und das Kind durch beiläufige Ansprache zum allmählichen Aufstehen zu animieren. Versuche, die die Tochter mit einem barschen Satz aus dem Halbschlaf beendet:

„Papa, ich möchte kurz diesen Traum beenden, aber du kommst die
ganze Zeit rein.“

Lektionen (2)

„Wenn du dir ein Tier anschaffst, musst du wissen, dass dein Herz bricht, wenn es stirbt.“

(Elke Heidenreich, Was ich gern früher gewusst hätte)

*

Siesta

 

Sofa steht bereit, ich leg mich hin.

Der Kater streckt sich zwischen meinen Beinen.

Ein  Mittagsschlaf wird uns gleich glücklich einen.

Selten hatte Leben so viel Sinn.