Mein leicht perverser persönlicher Ehrgeiz, ist, wie Ihr wißt, auf jeder Reise in den Süden einen möglichst pittoresken Zementmischer zu fotografieren. Diesmal aber war es schwer: Weder auf unserem 17 Kilometer langen Spaziergang durch Rom noch im Chianti hatten wir Glück. Am letzten Tag aber erspähte Sohn Theo noch einen im Vorbeifahren. Wir hielten also an, und ich begab mich auf ein bauernhofartiges Privatgelände. Niemand schien da zu sein, mein Rufen blieb unerhört. Also fotografierte ich den fast antik wirkenden Zementmischer und wollte gerade zurück zum Auto, als ich einen brüllenden und wild fuchtelnden Mann gewahrte, der sich mir auf dem Fahrrad näherte – offenbar der Bauer, der sich zu Recht fragte, was der Fremde da fotografierend auf seinem Gelände zu suchen hatte. Ich ging begütigend auf ihn zu, erzählte ihm in holprigen Italienisch von meiner leicht perversen Neigung zu Zementmischern und zeigte die Fotos der altehrwürdigen Betoniera. Der Bauer verstand etwas verzögert, war ein bißchen irritiert, vielleicht auch amüsiert – und ließ mich ungeschoren davonkommen mit diesem eindrucksvollen Dokument hier:Piombino 2023
Immerhin der Kanister scheint jüngeren Datums zu sein. Krasser Gegensatz, auch farblich. Fotoauge!