Die Limonade zum Film zum Buch von Wolfgang Herrndorf

Ein „Erfolgsschriftsteller“ wurde Wolfgang Herrndorf erst kurz vor Schluß, also zu spät.

Davor war er Jahre, Jahrzehnte lang ein armer Maler und armer Poet, der in einer Einzimmerwohnung lebte und aus Kostengründen in der Mensa essen ging.

Als Autor mit sehr kleinen Auflagen erzählte er mal,  er lege seine Bücher in Buchhandlungen gelegentlich oben auf den hochhaushohen Daniel Kehlmann-Stapel, damit sie endlich  wahrgenommen und gekauft würden.

Schon schwer krank hat Herrndorf dann einigermaßen verwundert, amüsiert, vielleicht auch ein bißchen verbittert mitansehen dürfen, wie er zum Bestseller-Autor und Millionär wurde.  Die tödliche Krankheit gehörte sicher auch zur Erfolgsgeschichte von „Tschick“, die Herrndorf dann aber eben nur noch zum Teil erlebt hat.

„Tschick“ als Schullektüre,  auf Theaterbühnen und eben jetzt erfolgs-folgerichtig auch im Kino – Wolfgang Herrndorf ist inzwischen vermutlich populärer und verkaufsträchtiger als Daniel Kehlmann. Eine „Vermessung der Welt“-Limonade jedenfalls ist mir noch nicht untergekommen:

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