Die ganz Großen müssen nichts tun und es ist eine Freude, ihnen beim Nichtstun zuzuschauen.
Vor einigen Jahren trat Gerhard Polt in Berlin auf. Anderntags erzählte der Kritiker im Radio, welches Vergnügen es ihm bereitet habe, Polt schon vor dem Auftritt in der Kantine des Berliner Ensemble einfach so dasitzen zu sehen. Und ihn dann auf der Bühne zu beobachten, still auf dem Stuhl, während die Biermosl Blosn spielte. Ich wußte genau, was der Kritiker meinte.
An dieses Phänomen mußte ich denken, als ich auf Youtube ein Video entdeckte. Es zeigt den Musiker Jamie Cullum bei einer Gala während der Filmfestspiele in Cannes. Er spielt und singt zu Ehren des Jury-Präsidenten Robert De Niro ein Medley aus New York-Liedern. Und De Niro dabei zuzusehn, wie er hört und schaut, ist sehr komisch und ein großes Glück. So ungefähr muß es sein, dem lieben Gott vorzuspielen: