Auch diese herzerwärmende Meldung will unbedingt hier aufgehoben werden:
Jockgrim – Kühe einer Herde in Rheinland-Pfalz haben ihr Wiedersehen in der Nacht zum Mittwoch laut gefeiert und damit Verwirrung unter Menschen gestiftet. Beunruhigte Ohrenzeugen riefen die Polizei wegen starken Lärms von einem Baggersee in Jockgrim. Dort trafen die Beamten auf 20 ausgelassen muhende Kühe. Die Polizisten ermittelten die Besitzerin. Diese erklärte, bei der Umsetzung auf eine neue Weide seien die jungen Kühe zunächst von den alten Tieren getrennt worden. Das anschließende Wiedersehen feierten die Rinder laut Polizei bis in die Nacht.
Dem freudvollen Ereignis in Jockgrim möchte ich ein schmerzhaftes gegenüberstellen, dessen Zeuge ich auf einem Gutshof im brandenburgischen Tornow wurde:
Requiem für eine sterbende Kuh
Da liegt sie,
die Kuh,
und kommt nicht mehr auf die Beine,
die Kuh,
vor zwei Wochen hat sie gekalbt,
die Kuh,
und schafft es seither nicht mehr hoch,
die Kuh,
ein Traktor versucht sie zu heben,
die Kuh,
sie müht sich vergeblich zu stehen,
die Kuh,
und muß sich dann doch wieder legen,
die Kuh.
Da liegt sie, die Kuh, auf der Weide,
das Kälbchen daneben sehr ratlos,
die Städter, sie stehen betreten,
sie stehen betreten und sehen:
Kuhmutter und Kind.
Verschwinden im Haus
und kehren zurück
mit Cello, Akkordeon, Trommel und Flöte
und spielen darauf
ein Requiem für die sterbende Kuh.