Kühe (2)

Mein uckermärkischer Gewährsmann Jörg M. hat seit ein paar Jahren im kleinen Ort Sternhagen ein schönes Haus aus Holz. In der Nähe seines Grundstücks befindet sich ein Bauernhof mit Viehwirtschaft .  Kühe und Kälber stehen gemeinsam auf der Weide.  Wenn der Bauer aber beabsichtigt, Kälber zu verkaufen, macht er das so:

Eines Abends treibt er alle Tiere zusammen in den Stall.  Das ist dann ein großer Zug durchs Dorf. Am nächsten Morgen bringt er die Kühe  zurück auf die Weide und läßt die Kälber auf dem Hof, damit er sie widerstandslos zum Käufer bringen bzw. von diesem abholen lassen kann.   Wären die Kühe dabei, würden sie den Abtransport  nicht zulassen.

Fatalerweise kapieren es die Kühe jedes Jahr zu spät: Sobald sie bei der nächsten Rückkehr in den Stall merken, daß ihre Kälber weg sind, schreien sie vor Leid ohrenbetäubend und tagelang und laut Jörg so schrecklich, daß er in dieser Zeit seine Fenster nicht öffnen kann.

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