Es war einmal eine ältere Frau, die auf dem Weihnachtsbasar der Behinderten-Schule ganz arglos einen Engel kaufte. Ihr nicht ganz so argloser Sohn wunderte sich dann, was für ein denkwürdiges Teil er zwischen Plätzchen und Geschenken für seine Kinder im Adventspaket fand:
Im Jahr drauf erreichte ihn wieder ein solches Paket. Auch diesmal war ein Engel drin:
In diesem Jahr hat das Töchterchen abends vor dem Zubettgehen noch schnell eine Krippe gebastelt mit Stern und Baum und Schafen. Im Zentrum natürlich das sehr niedliche Jesuskind, gebettet auf Watte und Muffin-Papier und mit Haaren versehen, die eigens einem Kuscheltier abgeschnitten wurden:
Nach dem Erdnuß-Jesus nun noch eine kleine, auf wahren Begebenheiten beruhende Weihnachts-Erzählung:
In der folgenden Geschichte ist alles klein: zum Beispiel die Krippe, die im Kindergarten aufgebaut war. Noch kleiner natürlich Maria und Joseph und die Ochsen im Stall. Am allerkleinsten, geradezu klitzeklein: das Jesuskind im Stroh.
Und vor der Krippe ein kleines Mädchen, das sich auf die Lippe biß und dachte: Das klitzekleine Jesuskind, das hätte ich sehr gerne ganz für mich alleine. Eja, eja, mein eigen soll es sein.
Ein Handgriff und das klitzekleine Jesuskind verschwand in der Faust des kleinen Mädchens und auf der Toilette dann an einem sicheren Ort, sicher vor den Augen der anderen.
Als das kleine Mädchen nachmittags zuhause war, endlich allein im Zimmer, zog es sich die Hose herunter und die Unterhose, nahm das klitzekleine Jesuskind vorsichtig heraus und bereitete ihm ein bequemes Nachtlager. Dann betrachtete das kleine Mädchen das klitzekleine Jesuskind und dachte: Morgen werde ich es wieder zurückbringen vielleicht.
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Das Jesuskind wurde im Schlüpfer entführt
– ich glaube, da war sogar Gott angerührt.