Noch am Tag vor Weihnachten schrieb ich hier die Geschichte von dem kleinen Mädchen auf, das in ihrem Schlüpfer das klitzekleine Jesuskind aus der Kindergarten-Krippe entführte.
Heute nun lese ich in der Zeitung, daß am 1. Weihnachtstag auf dem Petersplatz in Rom eine Aktivistin der Gruppe „Femen“ – wie üblich mit nacktem Oberkörper – versuchte, das alles andere als klitzekleine Jesuskind aus der Krippe zu stehlen. Was ihr nicht gelang.
Merke: In der heiligen Literatur gelingen Dinge, die in der profanen Wirklichkeit nicht so ohne weiteres möglich sind. Irgendwie tröstlich.
Aber auch wieder nicht ganz richtig: Denn die Geschichte von dem im Schlüpfer entführten Jesuskind beruhte ja ihrerseits auf einer wahren Begebenheit.
Vielleicht stimmt es für heute so: Die Literatur kann das Leben imitieren, nicht aber das Leben die Literatur.