Literarische Fürze

Wohltuend immer und in bester Tradition komischer Fallhöhe, wenn in hoher Literatur von niederen Dingen die Rede ist. Ich erinnere an das Furz-Zitat im Thomas Bernhard-Buch von Karl Ignaz Hennetmair, das ich weiter unten (17. Juli 2017) aufgeschrieben habe. Einen weiteren Beleg für dieses Phänomen fand ich nun in  Jane Gardams feinem Roman „Ein untadeliger Mann“ auf Seite 310:

„Im weiter entfernten Zimmer mit der geschlossenen Tür hörte er den komatösen, unterbeschäftigten Chef der Kanzlei furzen und gähnen. Der Furz war der eines älteren Herrn – lang, unmusikalisch und resigniert.“

Daß dieser Furz trefflich festgehalten wurde von einer älteren Dame – Jane Gardam ist 1928 geboren und schrieb besagten  Roman im Alter von 80 Jahren – macht für mich die Sache besonders komisch.

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