Wie weiter unten erwähnt, ist meine Aufmerksamkeit zur Zeit geschärft für Lastwagen mit besonders schönen, weil schlichten Schriftzügen darauf. Und so erblickte ich gestern auf der Autobahn zwischen Bad Belzig und Berlin ein Fahrzeug der Lebensmittel-Spedition AZ, die mit einem Slogan wirbt, von dem ich nicht weiß, ob ich ihn gestelzt oder niedlich um grammatikalische Korrektheit bemüht finden soll. So oder so ist er wunderbar:
„AZ. Der Frische wegen“.
Lachen machte mich dieser Slogan auch deshalb, weil er mich an eine abendliche Episode in Schöneberg erinnerte: Wir standen mit ein paar Leutchen vor dem „Felsenkeller“ und tranken Bier. Ein Freund trug eine neue, figurbetonte Hose aus feinem Stoff, die wir anderen einmütig bewunderten. Die Frau des Hosenträgers aber wies uns darauf hin, sie habe ihrem Mann untersagt, die – wie erwähnt – figurbetonte Hose bei der Arbeit zu tragen. Wir anderen verstanden erst nicht recht, bis sie uns auf Nachfrage erklärte:
„Des Gliedes wegen.“
Wie vulgär sie es hätte ausdrücken können und wie niedlich um Diskretion und grammatikalische Korrektheit bemüht sie es tat. Was haben wir gelacht! Tun es bis heute. Des Gliedes wegen.