Gleich zwei erlesene Austriazismen in nur einer Durchsage der Wiener U-Bahn:
„Seien Sie achtsam: Andere Fahrgäste brauchen Ihren Sitzplatz vielleicht notwendiger.“
Das weicheste Wienerisch der Welt kam mir übrigens zu Ohren, als ich nach einem Besuch des Zentralfriedhofs ein Restaurant suchte, das mir wegen seines „guaden Schnitzels“ empfohlen worden war. An Tor 2 sprach ich einen Fiaker-Fahrer an. Er trug Melone, eine runde Metallbrille, im Mund eine Zigarette, die nicht mehr glomm, einen dicken Pullover, Stoffhose, gute Schuhe – und war sehr freundlich. Er kenne das Restaurant nicht, habe aber Internet und schaue gleich nach. Vorher müsse er seinen Pferden noch die Augen mit Hauben abdecken. Dann suchte er mit Hilfe seines Telefons, wir plauderten derweil. Und ich durfte meine Ohren baden im weichesten Wienerisch der Welt.