Ich möchte lieber nicht, sagt der Dachs

Wie sage ich ab, wenn ich nicht kann oder mag?

Weiter unten habe ich von Herman Melvilles berühmter Figur Bartleby, dem Schreiber, erzählt, der die ihm zugedachten Büro-Aufgaben mit gleichermaßen freundlicher wie sturer Lakonie ablehnt:

„Ich möchte lieber nicht.“ 

Der Schriftsteller Wolfgang Herrndorf war ein  sehr zurückhaltender und konsequenter Mensch. Die Anfrage für ein Radiointerview beschied er mit der schlichten und ehrlichen Erwiderung:

„Tut mir leid, aber ich kann das nicht.“

Etwas verspielter antwortete ein berühmter deutscher Liedermacher, der kein PR-Gewese um seinen 80. machen wollte:

„Den Geburtstag sehe ich nahen und werde mich ganz leise verkrümeln, ich sag’s mit meinem Lieblingszitat aus Kenneth Grahames wunderbarem ´Der Wind in den Weiden´: ´Der Dachs lässt schön grüßen, möchte aber auf keinen Fall gestört werden.´“

Solche Absagen machen froh. Menschen, die wissen, was sie wollen und nicht wollen, können und nicht können, die eigen sind in einem guten Sinne und – wie im dritten Fall – trotzdem verbindlich.

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