Schwebende Lasten

Eigentlich wollte ich nur zwei frisch gepolsterte Sessel abholen beim Polsterer und wartete darauf, daß der Lastenaufzug sie nach unten brachte. Da entdeckte ich schwarz auf gelb ein Verbot, das aber in Wahrheit die reine Poesie ist:

Wie fein hier zwischen einerseits „Aufenthalt“ und andererseits „Verkehr“ unterschieden wird! Und wie nahezu ins Transzendente weisend die Formulierung „unter schwebender Last“!!

Sofort wollte sie mich zu einem Liedchen verleiten:

„Leichter ist das Leben,

wenn die Lasten schweben.“

Weiter kam ich nicht, denn meine Lasten schwebten alsbald herab.  Als ich aber die frisch gepolsterten Sessel in den Kofferraum zu bugsieren versuchte, ereilte mich nicht aus der Höhe, sondern der Hölle ein Hexenschuß sondergleichen und holte mich zurück ins schmerzhaft Irdische.

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