Eigentlich, Süddeutsche Zeitung,

gibt Susanne Klatten nur selten Interviews, erfuhr ich in deiner Einleitung zu einem ihrer seltenen Interviews, „doch jetzt will die vielfache Milliardärin sprechen“. Und so ludest du die vielfache Milliardärin „in einem sonnigen Altbau in München“ ein zu langen und breiten Anworten auf Fragen, die die PR-Abteilung der vielfachen Milliardärin nicht einladender und harmloser hätte formulieren können: „Sie haben mal gesagt, in Deutschland mangele es an Respekt für Unternehmer und Gründer. Warum?“ Oder: „Gibt es außer der grünen Wende noch etwas zu tun?“

Wer so fragt, bekommt zum einen Unternehmerinnengewäsch zu hören:

„Innovation ist nicht allein die Idee, Innovation ist die Umsetzung, also die Skalierbarkeit.“

Zum anderen unangenehme Einblicke in das Gefühlsleben einer vielfachen Milliardärin, die „Freude an Transformation“ hat, Elektromobilität und Windkraft „spannend“ findet, sich zeitweilig für den Werkstoff Carbon „begeisterte“, der aber auch das Thema Wasser „am Herzen“ liegt und die grundsätzlich gerne ihr „Bauchgefühl“ prüft, bevor sie ihre vielfachen Milliarden investiert.

Was hast du dir bei diesem Interview bloß gedacht, Süddeutsche? Dass eine vielfache Milliardärin, wenn sie sprechen will, auch sprechen dürfen sollte, egal was und worüber, Hauptsache mit dir? Das dachte ich mir.

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