Im Winter kommen die fast bis ans Haus.
Sagte die Vorbesitzerin über die Rehe.
So lange mußte ich gar nicht warten.
Noch im Frühjahr sah ich sie.
Morgens,
nach dem Aufstehn,
beim ersten Blick durch das Fenster des halben Hauses,
das jetzt uns gehört,
am Waldrand, leicht verschwommen, zwei Rehe.
Das nächste Mal abends,
fast schon im Sommer,
wir kehrten zurück vom Essen im Städtchen,
noch näher am Haus,
auf der Wiese zwei Rehe,
eins lag, eins stand,
stand da und schaute,
unbewegt, aber wachsam.
Immer auf dem Sprung.
Heute dann fuhr ich Rad,
rollte den Weg entlang
über die Brücke,
über den Bach,
und gleich dahinter,
keine zwei Meter entfernt,
rechts von mir,
diesmal allein,
ein Reh.
Kuckte mich an,
interessiert,
kuckte mir nach
und blieb stehn,
wie selbstverständlich.
Ich rollte weiter.
Vorm nächsten Haus lagen zwei Katzen
und standen zwei Menschen.
Sie sahen mein Staunen,
vielleicht auch Erschrecken
über das Reh
so nah an mir dran.
Der eine Mensch sagte:
Das ist Natur.
Die Rehe gehen hier bis zum Netto.