Manchmal gibt es auch auf Wikipedia etwas zu lachen.
Ich las dort einen Eintrag über Georges Simenon, der nicht nur berühmt ist für seine literarische Produktivität, sondern auch sagenumwoben im Hinblick auf die Anzahl seiner sexuellen Begegnungen – ein Mythos, an dem er selbst wohl mächtig geschraubt hat:
„Er behauptete in einem Gespräch mit Fellini, in seinem Leben mit 10.000 Frauen geschlafen zu haben, darunter 8.000 Prostituierten.“
Aber stimmt das den überhaupt?
„Der Biograf Fenton Bresler ging ausführlich der Glaubwürdigkeit der Zahl nach.“
Was man halt so macht als sorgfältiger Biograf. Unter anderem sprach er auch mit Simenons zweiter Ehefrau:
„Denise behauptete, ihr Mann übertreibe, sie hätten gemeinsam eine Zahl von 1.200 ausgerechnet.“
Diesen Satz fand ich dann doppelt und dreifach lustig:
Bei realistischer Betrachtung hat Georges Simenon also nur mit 1.200 Frauen geschlafen.
Das wissen wir, weil seine Ehefrau und er sich am Küchentisch zusammengesetzt haben, mit Papier und Bleistift, um jetzt aber mal eine tatsächlich belastbare Größenordnung zu errechnen.
Doch, diese Vorstellung finde ich wirklich sehr lustig.
Das ist quasi ein Drehbuch. Was für eine Szene!