Für all jene, die immer schon wissen wollten, was das eigentlich für ein anmutiges Kirchlein ist, das sich auf der Startseite von Sankt Neff an den Waldrand schmiegt: Es handelt sich um die Dorfkirche Maria Schnee bei Amberg. Eckhard Henscheid hat ihr in seiner gleichnamigen Novelle ein literarisches Denkmal gesetzt.
Am Gründonnerstag habe ich das Kirchlein zum inzwischen dritten Male mit dem Dichter und seiner Frau besuchen dürfen. Erstmals aber erklommen wir über eine enge Stiege die Empore. Dort setzte sich Eckhard Henscheid ans Harmonium, bedeutete mir, ich solle das Pedal für die Luftzufuhr treten und intonierte dann feierlich „Großer Gott, wir loben dich“.
So war es und so soll es sein zum frohen Osterfest.
Damit der Tag aber nicht zu heiligmäßig gerate, fuhren wir nach dem Kirchbesuch zu einem nahegelegenen Einkaufszentrum, um die oberpfälzischen Menschen beim vorösterlichen Konsum-Treiben zu observieren. Im Kassenbereich rumstehen, nur schauen, nichts kaufen – das war dann aber auch ein fast schon wieder spirituelles Erlebnis.