Frau und Mann beim Abendessen. Dem Mann fällt ein Stück Möhre aus dem Salat unter den Tisch. Er schaut nach, findet es aber nicht auf Anhieb und ißt weiter.
Frau: Läßt du die Möhre jetzt unter dem Tisch liegen?
Mann: Ich suche sie später.
Nach einigen Minuten beugt er sich nochmal unter den Tisch, findet das Möhrenstück, steckt es sich in den Mund, setzt sich wieder aufrecht hin und kaut demonstrativ laut und kräftig darauf herum, aber eben so demonstrativ, daß es wie schlecht gespielt wirken muß. Die Frau sagt halb erheitert, halb empört:
„Du hast sie gar nicht gefunden!“
Er hat nur so getan, als würde er nur so tun. Und es hat funktioniert.
*
Kürzlich begegnete mir schwarz auf weiß der Name
Raoul Mörchen.
Ich mußte sehr lachen: Der Vorname „Raoul“ schafft mit seinem südamerikanisch-virilen Sound eine Fallhöhe, von der der Nachname „Mörchen“ dann vollrohr ins ureigen Deutsche, Niedliche, Erbsen-und Möhrchenhafte plumpst, juchhe!
Raoul Mörchen
Der Name klingt nach einer Figur aus einem Helge-Schneider-Hörspiel, ausgedacht aber hat ihn sich die Realität.