Ich mag das Wort „heulen“. Es hat so was unmittelbar Hemmungsloses, während der Vorgang des Weinens ja eher ein leiser, manchmal auch gehemmter, verdruckster ist. Möglicherweise heißt also das Gegenteil von „lachen“ eher „heulen“ als „weinen“.
Jedenfalls freute ich mich, als ich auch in dem eins weiter unten erwähnten Interview mit Reinhard Mey das Wort „heulen“ las. Das Zitat über die Sehnsucht des Sängers nach dem ewigen Leben schickte ich an Chef Christian. Der schrieb prompt zurück:
„Jetzt muß ich auch heulen. Und das am frühen Vormittag.“
Dazu aber konnte ich ihn nur beglückwünschen, denn, das wurde mir schlagartig klar:
„Heulen ist die beste Medizin.“