Der neuerdings an Philosophie und schlaumeierischen Sentenzen interessierte Junge (knappst 16) zitiert beim Abendessen zunächst Homer:
„Denn nicht ist auf der Welt ein jammervolleres Wesen als der Mensch, unter allem, was atmet und kriecht auf der Erde.“
Dann Schopenhauer:
„Die komparativ Glücklichen sind es meistens nur scheinbar, oder aber sie sind, wie die Langlebenden, seltene Ausnahmen, zu denen eine Möglichkeit übrig bleiben mußte, – als Lockvogel.“
Die Mutter fragt nach, wie das gemeint sei mit den „komparativ Glücklichen“. Der Sohn erläutert. Die Tochter (12) hört sich alles an und sagt dann gänzlich unbeeindruckt:
„Ich bin glücklich.“
Der Vater freut sich daran, wie schön hier die noch kindlich-ungetrübte Lebensfreude einerseits, die juvenile Lust am Nihilismus andererseits aufeinandertreffen.
Der Rheinländer sogar ganz Super,- Mega UND Gigalativ meidend verschmitzt scheinbar naiv: „Am schönsten isset wenn et schön is“.