Ich mache es wie Gottfried Benn
und schreibe nur ne-Benn-bei.
Nicht wundern also bitte wenn,
schlimme Wortspiele, lahme Reime und holprige Rhythmen
mitunter sind auch dabei.
(Also bei mir, nicht bei Benn.)
Ich mache es wie Gottfried Benn
und schreibe nur ne-Benn-bei.
Nicht wundern also bitte wenn,
schlimme Wortspiele, lahme Reime und holprige Rhythmen
mitunter sind auch dabei.
(Also bei mir, nicht bei Benn.)
Kumquats essen im Nissan Qashqai.
Im Frühling reimt sich vieles, wenn nicht alles auf Flieder. Findet auch die Katze, die hier besungen wird:
Das Kommen und Gehen der Katze im Frühling
Hört sie es klappern,
die Katze,
in der Küche,
kommt sie anschlawinert
in der Hoffnung,
daß etwas abfällt für sie,
herabfällt,
von Menschenhand auf den Boden.
Sie schnappt sich die Beute,
die Katze,
verschlingt sie
und wartet,
ob da noch etwas abfällt,
herabfällt.
Dann schleicht sie sich wieder
unter den Flieder.
Hätte ich auch nicht gedacht, daß Flieder mein gegen die Reize der Natur lange Jahre hartes Herz mal zum Blühen und Glühen bringen würde. Sowohl in der Natur
als auch in der Kunst. Dieses großartige, von Kurt Mühlenhaupt himself gezeichnete und handkolorierte Bild bekam ich im vergangenen Jahr zur schönsten Fliederzeit geschenkt:
Und ebenfalls von Frau A. stammt der folgende süße Fliederwitz:
Kommt ein Mann in ein Herrenbekleidungsgeschäft:
„Ich suche ein fliederfarbenes Oberhemd.“
Sagt der Fachverkäufer:
„Schauen Sie mal, da hätten wir dieses ganze Regal hier.“
„Aber die sind ja alle weiß.“
„Das ist doch auch eine Fliederfarbe.“
Willst du dir auf einer längeren Zugfahrt den Blick aus dem Fenster verschönern, zieh eine Lesebrille auf, bevor du rausschaust. Dann sieht jeder Acker und noch der ödeste Baumarkt aus wie von Gerhard Richter gemalt: leicht unscharf, aber künstlerisch wertvoll.
Die Welt ist klein. Das sagt man so. Ihr wißt schon: das Small-World-Experiment von Stanley Milgram, auch bekannt als Six Degrees auf Separation. Also: Jeder kennt jede auf der Welt über sechs Ecken. Oder fünf. Oder sieben.
Wissenschaftlich ist diese These durchaus umstritten. Mir aber gefällt die Idee. Und immer wieder mal denke ich, sie stimmt.
Am Ostermontag zum Beispiel zeigte ich einem vor kurzem aus New York nach Berlin gezogenen Freund ein paar schöne Ecken von Kreuzberg. Wir spazierten recht ausdauernd, was kein Problem war, auch dank der sehr bequemen Schuhe, die der Neu-Berliner trug.
Empfohlen hatte sie ihm übrigens der Sänger und leidenschaftliche Wanderer
Art Garfunkel.
Den also kenne ich nun schonmal über nur eine Ecke. Quod erat demonstrandum.
Der Kinofilm über Hildegard Knef animierte mich, mir einen Auftritt von ihr in der Harald Schmidt-Show im Jahr 1996 anzuschauen.
Dabei erzählte sie amüsiert, wie es dazu kam, daß schon in den 50er Jahre ihre Fuß- und Handabdrücke auf dem Walk of Fame in Hollywood verewigt wurden – sehr überstürzt und dilettantisch:
Sie taten sich offenbar schwer mit der Aussprache des Namens und schrieben ihn halt irgendwie nach Klang – und den Vornamen dann auch gleich noch falsch.
So wurde aus Hildegard Knef
Hildegarde Neff,
und die Sängerin und Autorin damit kwasi zu einer Verwandten. Was mich sehr freut, weil ich einige ihrer Songs sehr mag:
Lisa Bassenge hat dieses Lied auf schön eigene Art gecovert:
„In all den Jahren meines Schriftstellerlebens sind die Tage stets überwältigend in der Überzahl gewesen, an denen mir nichts zu schreiben einfiel. Das hat mich nie beunruhigt. Wenn mir nichts einfällt, stehe ich auf und mache etwas anderes; am liebsten etwas, bei dem ein Bohrhammer, eine Stichsäge oder eine Schaufel im Spiel ist.“
(Alex Capus in der ´NZZ am Sonntag´)