Freund Andreas verspricht Abhilfe:
Alle Beiträge von Sankt Neff
Das hätte ich auch nicht gedacht, Lena Gercke,
daß ich ausgerechnet mit einer wie Ihnen, die Ihrer Lehrmeisterin Heidi Klum an Kackbratzigkeit kaum nachsteht, mal einer Meinung sein würde. Aber wenn Sie der Zeitschrift „Joy“ anvertrauen, Sie fänden es „furchtbar“, sich im Fernsehen zu sehen, bin ich total d´accord. Auch Ihrer Analyse kann ich sehr gut folgen: „Wie sich mein Gesicht bewegt, wenn ich spreche, und wie meine Stimme klingt – da schäme ich mich echt fremd.“ Nur in der Ableitung haben Sie etwas mißverstanden: Für Ihre unangenehme Mimik und die schlimme Stimme sollten Sie sich einfach nur schämen. Das Fremdschämen übernehmen gerne für Sie: alle anderen.
Reisehinweis für Amsterdam
Immer schön auf die Grachten achten.
Viermal Realität
Arno Schmidt, Schriftsteller:
„Nur die Phantasielosen flüchten in die Realität; und zerschellen dann, wie billich, dran.“
*
Bernd Pfarr, komischer Zeichner und Maler:
„Am liebsten würde ich der ganzen Welt die Realität austreiben.“
*
Funny van Dannen, Sänger:
„Und ich wär´ hier so gerne zu Hause
Denn die Erde ist mein Lieblingsplanet
Doch ich werde hier nie so zu Hause sein
wie die Freunde der Realität“
*
Volksweisheit, Irland:
„ Realität ist eine Fiktion, die durch Mangel an Alkohol entsteht.“
Dialog im Tierreich
Der Elefant befragt die Maus:
„Wie sieht denn deine Traummaus aus?“
„Sie muß gut riechen, Elefant,
der Rest ist nicht so relevant.“
Zementmischer (2)
Schwindelgefühl
Allen Angestellten, die nach Feiertagen und Jahreswechsel Schwierigkeiten haben, in den Arbeitsalltag zurückzufinden, sei ein raffinierter Trick von Freund Andreas anempfohlen:
„Krank feiern und sagen, man habe Schwindelgefühl. Dann lügt man noch nicht mal.“
Wie die Wirklichkeit mal wieder versuchte, die Literatur zu imitieren
Noch am Tag vor Weihnachten schrieb ich hier die Geschichte von dem kleinen Mädchen auf, das in ihrem Schlüpfer das klitzekleine Jesuskind aus der Kindergarten-Krippe entführte.
Heute nun lese ich in der Zeitung, daß am 1. Weihnachtstag auf dem Petersplatz in Rom eine Aktivistin der Gruppe „Femen“ – wie üblich mit nacktem Oberkörper – versuchte, das alles andere als klitzekleine Jesuskind aus der Krippe zu stehlen. Was ihr nicht gelang.
Merke: In der heiligen Literatur gelingen Dinge, die in der profanen Wirklichkeit nicht so ohne weiteres möglich sind. Irgendwie tröstlich.
Aber auch wieder nicht ganz richtig: Denn die Geschichte von dem im Schlüpfer entführten Jesuskind beruhte ja ihrerseits auf einer wahren Begebenheit.
Vielleicht stimmt es für heute so: Die Literatur kann das Leben imitieren, nicht aber das Leben die Literatur.
Bedenkliche Engel, niedliche Jesusse
Es war einmal eine ältere Frau, die auf dem Weihnachtsbasar der Behinderten-Schule ganz arglos einen Engel kaufte. Ihr nicht ganz so argloser Sohn wunderte sich dann, was für ein denkwürdiges Teil er zwischen Plätzchen und Geschenken für seine Kinder im Adventspaket fand:
Im Jahr drauf erreichte ihn wieder ein solches Paket. Auch diesmal war ein Engel drin:
In diesem Jahr hat das Töchterchen abends vor dem Zubettgehen noch schnell eine Krippe gebastelt mit Stern und Baum und Schafen. Im Zentrum natürlich das sehr niedliche Jesuskind, gebettet auf Watte und Muffin-Papier und mit Haaren versehen, die eigens einem Kuscheltier abgeschnitten wurden:
Nach dem Erdnuß-Jesus nun noch eine kleine, auf wahren Begebenheiten beruhende Weihnachts-Erzählung:
In der folgenden Geschichte ist alles klein: zum Beispiel die Krippe, die im Kindergarten aufgebaut war. Noch kleiner natürlich Maria und Joseph und die Ochsen im Stall. Am allerkleinsten, geradezu klitzeklein: das Jesuskind im Stroh.
Und vor der Krippe ein kleines Mädchen, das sich auf die Lippe biß und dachte: Das klitzekleine Jesuskind, das hätte ich sehr gerne ganz für mich alleine. Eja, eja, mein eigen soll es sein.
Ein Handgriff und das klitzekleine Jesuskind verschwand in der Faust des kleinen Mädchens und auf der Toilette dann an einem sicheren Ort, sicher vor den Augen der anderen.
Als das kleine Mädchen nachmittags zuhause war, endlich allein im Zimmer, zog es sich die Hose herunter und die Unterhose, nahm das klitzekleine Jesuskind vorsichtig heraus und bereitete ihm ein bequemes Nachtlager. Dann betrachtete das kleine Mädchen das klitzekleine Jesuskind und dachte: Morgen werde ich es wieder zurückbringen vielleicht.
*
Das Jesuskind wurde im Schlüpfer entführt
– ich glaube, da war sogar Gott angerührt.
Wenn Caro-Kaffee nicht so lecker und das Leben nicht so schön wäre, würde ich reimen:
Mein Leben schmeckt so abgeschmackt
wie Kaffeesurrogatextrakt.